Friedensmuseum Meeder
Das Museum zum Gedenken an den Frieden entstand 1982 und hat seinen Ursprung 1650, als der Coburg regierende Herzog Friedrich Wilhelm II. anordnete, dass fortan das Ende des Dreißigjährigen Krieges gefeiert werden sollte. Die Gemeinde Meeder, die in diesem schrecklichen Krieg selbst mehr als zwei Drittel ihrer damaligen Einwohner verloren hatte, machte aus dieser Aufforderung eine Tradition und feiert bis heute das Friedensdankfest, mit viel Engagement und umfangreichem Programm alle zehn Jahre am Sonntag nach dem Sebaldustag am 19. August. Das jüngste Friedensfest fand 2011 statt.
Getreu dem Motto „Schwerter zu Pflugscharen“ zeigt das Meederer Friedensmuseum Exponate, die anschaulich zeigen, wie aus ehemaligen Kriegsgütern Gegenstände wurden, die dem Leben der Menschen dienen. So ist etwa das Rotorblatt eines abgeschossenen Kampfflugzeuges aus dem zweiten Weltkrieg zu einer Tortenschaufel geworden. Ein Geschenk des Friedensmuseums Nürnberg zeigt auf greifbare Weise, dass Frieden auch in jüngster Zeit noch ein Ziel ersten Ranges bleibt: Ein glänzender Spaten, hergestellt aus dem Stahl verschrotteter, sowjetischer Langstreckenraketen.
Zwei Millionen Unterschriften für den Frieden
Eine Sonderausstellung wurde vor einiger Zeit Anna B. Eckstein (1868 – 1947) gewidmet. Die in Coburg geborene Pazifistin und Vizepräsidentin der amerikanischen Friedensgesellschaft American Peace Society (von 1905 bis 1911) gilt als vehemente Verfechterin des Weltfriedens. Zur Erreichung dieses Ziels hielt sie unter anderem eine Vielzahl von Vorträgen, verfasste Artikel und sammelte weltweit Unterschriften. 1907 überreichte Anna B. Eckstein dem Präsidenten der zweiten Haager Friedenskonferenz (44 Staaten nahmen daran teil) eine „Weltpetition zur Verhütung des Krieges zwischen den Staaten“ mit zwei Millionen Unterschriften.
Die Ausstellung zeigt aus der ganzen Welt zusammengetragene Dokumente und Gegenstände, die das engagierte, außergewöhnliche Leben von Anna B. Eckstein lebendig werden lassen.
Wer die Geschichten vom Frieden hautnah erleben möchte, ist jederzeit herzlich willkommen.
Friedensmuseum Meeder e. V.
Hirtenhof 13
96484 Meeder
Kontaktmöglichkeit:
1. Vorsitzende: Frau Elke Bräutigam
WWW: www.frieden-feiern.de
E-Mail: info@friedensmuseum-meeder.de
Lernwerkstatt Frieden (Friedensmuseum):
Schulstraße 18
96484 Meeder
(im Gebäude der Grundschule Meeder)
Weitere Informationen des Friedensmuseums finden Sie unter www.friedensmuseum-meeder.de
Regierungspräsident Wilhelm Wenning übergibt Friedenstaube an das Friedensmuseum Meeder
Am 07.12.2015 reiste eine Delegation der Gemeinde Meeder mit den kleinen Anna-B.-Ecksteins Lilli, Mia, Miria, Leni, Nike und Svea zusammen mit den Vorsitzenden des Friedensmuseums Meeder e. V., der Schulleiterin Gabriele Heller und dem Ersten Bürgermeister Bernd Höfer zur Regierung von Oberfranken nach Bayreuth, um vom Regierungspräsidenten Wilhelm Wenning die „wandernde Friedenstaube“ des Künstlers Richard Hillinger entgegen zu nehmen. Die Friedenstaube soll in Zeiten, in denen von Terror, Krieg und Flüchtlingsnot berichtet wird, ein Zeichen setzen.
Weltweit sind bereits 30 Friedenstauben unterwegs, die für die Artikel der Menschenrechte und deren Einhalt stehen. Neben Meeder, als erster Institution in Oberfranken, waren sie u. a. bereits zu Gast bei Michael Gorbatschow und dem Papst.
Dieses Zeichen des Friedens erfüllt die Gemeinde mit Stolz. Der Erste Bürgermeister wird auch weiterhin die Aktivitäten des Friedensmuseum unterstützen. Herr Regierungspräsident Wenning wurde herzlich eingeladen, sich selbst vom Angebot rund um das Thema „Frieden“ in der Lernwerkstatt Frieden zu überzeugen.
-Hauptamt-
Foto: Delegation der Gemeinde Meeder zu Gast bei Regierungspräsidenten Herrn Wilhelm Wenning (Mitte): Die kleinen „Anna-B.-Ecksteins“ Lilli, Nike, Miria, Mia, Leni und Svea (vorne) zusammen mit der Vorsitzenden des Friedensmuseum Meeder e. V. und dem Ersten Bürgermeister Bernd Höfer.
Urheber: Henning Schuster